Die heiße Sonne im Nacken und die Trockenheit sind die Landwirt*innen in Drâa-Tafilalet gewöhnt. Es sind keine leichten Bedingungen für Landwirtschaft in dieser Region Marokkos, wo Bewässerung unverzichtbar ist. Der absinkende Grundwasserspiegel, der die Fruchtbarkeit der Böden gefährdet, sowie die Wüstenausbreitung, sind zusätzliche Faktoren, die Druck auf einen der wichtigsten Wirtschaftszweige Marokkos ausüben.
Da die Landwirt*innen hier häufig keinen Anschluss an das öffentliche Stromnetz haben, bewässern sie ihre landwirtschaftlichen Flächen mit veralteten Diesel- oder Butanpumpen und Verteilsystemen, bei denen sehr viel Wasser verloren geht. Fossile Treibstoffe sind teuer und der Aufwand für die Beschaffung in den entlegenen Gebieten ist hoch. Nicht zuletzt die wochenlangen Ausgangssperren im Zusammenhang der Corona-Krise haben gezeigt, dass die Abhängigkeit von Diesel und Butan den Landwirt*innen hier schnell zum Verhängnis werden kann.
atmosfairs marokkanischer Partner Solar Future hat eine Lösung für die Landwirt*innen gefunden, die hervorragend ankommt: Insel-Solaranlagen, die an ein modernes Pump- und Tröpfchenbewässerungssystem angeschlossen werden und damit fossile Treibstoffe ersetzen und die Grundwasserreserven schonen. Tagsüber, wenn die Sonne scheint, wird nun Wasser in ein Reservoir gepumpt, aus dem das Wasser anschließend auf den Feldern verteilt wird. Durch die solare Stromerzeugung können pro Anlage im Jahr ca. 21 Tonnen CO2 eingespart werden.
Der Knackpunkt ist hierbei das Finanzierungsmodell, das es den Landwirt*innen erlaubt, die hohe Investitionsschwelle für eine neue Solaranlage zu überwinden. Anstatt jeden Monat erneut Treibstoff zu kaufen, zahlen die Landwirt*innen Raten an Solar Future, bis die Anlage nach 6 Jahren in ihren Besitz übergeht. Der Mietkauf der Solaranlage hat damit also auch deutliche ökonomische Vorteile für die Nutzer*innen.
Solar Future hat mit diesem Modell bereits 49 Anlagen realisiert. Mit Finanzierung von atmosfair und Crowdinvestor*innen der Plattform GreenVesting soll nun jährlich bis zu 75 Landwirt*innen eine Solaranlage ermöglicht werden. Und damit die Nutzung einer hier scheinbar unendlich vorhandenen Ressource.