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- Indien: Stromerzeugung aus Ernteresten
Gesamteinsparung : | Ca. 50.000 Tonnen CO₂ pro Jahr |
Lokale Umwelt : | Ersatz von fossilen Kraftstoffen |
Weitere Vorteile : | Wertschöpfung für Kleinbauern und -bäuerinnen |
Arbeitsplätze : | In der Biomasseversorgung und im Werk |
Projektpartner : | KPIL (Kalpaturu Projects International Limited), indisches Unternehmen |
Der indische Bundesstaat Rajasthan gehört zu den ärmeren Regionen Indiens. Ein Großteil der Bevölkerung lebt von Landwirtschaft und Viehzucht. Die Kleinbauern und -bäuerinnen produzieren dabei kaum mehr, als zum Überleben reicht. Im trockenen Klima ist Senf die wichtigste Ackerpflanze. Deswegen setzen die Bewohner und Bewohnerinnen auf diese Pflanze. Wer im Winter durch das Gebiet fährt, dem fallen die gelben Felder ins Auge, denn die Farbe des blühenden Senfs dominiert ganze Landstriche. Die Senfschalen und -stängel, die bei der Verarbeitung zu Senföl übrig bleiben, wurden bisher nicht genutzt und deshalb verbrannt.
Ein Biomassekraftwerk in Tonk verwendet die Erntereste nun, um daraus Strom zu produzieren. Seit 2007 beliefern die Kleinbauern und -bäuerinnen aus der Region das Werk mit ihren Ernteresten – und verkaufen die früher wertlosen Abfälle an den Anlagenbetreiber. Damit die Landwirte und Landwirtinnen, die oft über keine Transportmittel verfügen, den Brennstoff nicht über weite Strecken selbst zu dem Kraftwerk bringen müssen, sind Sammelzentren im Umkreis von 50 km um das Werk eingerichtet, so groß ist der Einzugsbereich. Die angelieferten Säcke mit Senfresten werden dort gewogen, die Bauern und Bäuerinnen direkt bezahlt, und der Brennstoff anschließend zum Werk transportiert. Dort sorgt ein großes Lager dafür, dass auch außerhalb der Erntezeit genug Material zur Verfügung steht, um ganzjährig Strom zu erzeugen.
Projektbetreiber ist das indische Unternehmen KPIL (Kalpaturu Projects International Limited), ein Netzbetreiber und Stromproduzent, der an zahlreichen ländlichen Elektrifizierungsprojekten beteiligt ist. Zu Rajasthan hat die Geschäftsführung eine besondere Beziehung: Es ist ihr Heimatstaat, und liegt ihnen daher besonders am Herzen. Der Technologietransfer in die ländlich geprägte Region macht sie stolz, denn er zeigt, dass wirtschaftliche Entwicklung auch abseits der großen Zentren möglich ist.
Die kaufmännische und technische Betriebsführung der Anlagen wird von dafür geschultem Personal aus der Region sichergestellt, weitere Arbeitsplätze sind im Bereich Lagerung und Biomasseeinbringung entstanden.