Mafinga, Tansania, März 2025. atmosfair legt die ersten CO₂-Gutschriften aus dem Pflanzenkohle-Projekt in Tansania still, mit dem wir Kohlenstoffdioxid dauerhaft aus der Luft entfernen. Dies sind weltweit die ersten negativen Emissionen, die Carbon Standard International (CSI) nach dem neuen „Global Biochar C-Sink“-Standard zertifiziert hat. Der Standard berücksichtigt nicht nur die Menge an Kohlenstoff, die im Boden gebunden wird, sondern auch ökologische und soziale Aspekte.

Blick in die Pyrolyseanlage von Mafinga.

Seit Anfang 2024 stellen wir mit unserer Pyrolyseanlage in der Stadt Mafinga Pflanzenkohle aus Holzabfällen her, die von Sägewerken in der Region stammen. Mitarbeitende unserer tansanischen Partnerfirma Dark Earth Carbon (DEC) transportieren diese Sägereste zur Pyrolyseanlage. „Unsere Maschinen werden jedes Jahr 8.000 Tonnen dieser Pflanzenreste zu 2.000 Tonnen Holzkohle verarbeiten. Mit dieser Pflanzenkohle verbessern Bäuerinnen und Bauern ihre Felder. Die Kohle hält Wasser und Nährstoffe in der Erde fest, so dass die Erträge steigen“, erklärt atmosfair Projektmanagerin Anna Seefried.

Nutzen schaffen für Holzabfälle

Die CO₂-Gutschriften entsprechen erstmalig den Kriterien des „Global Biochar C-Sink“-Standard für industriell hergestellte Pflanzenkohle. Er prüft, ob die verwendeten Restbiomassen umwelt- und sozialverträglich sind. Dem entsprechen wir, indem wir ausschließlich Holzreste nutzen, die keine anderweitige Nutzung erfahren und bisher verbrannt werden. Die Betreiber der Sägemühlen erhalten ein zusätzliches Einkommen, wenn wir ihnen diese ungenutzten Holzabfälle abkaufen.

In Sägewerken fallen viele Holzreste an, die sich zu Pflanzenkohle verarbeiten lassen.

Außerdem arbeiten wir nur mit Sägewerken zusammen, die ihr Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Forsten beziehen. Die Besitzer dieser Wälder müssen Landnutzungspläne aufstellen, in denen sie detailliert erfassen, welche Mengen an Holz sie in einem bestimmten Zeitraum entnehmen möchten. Die lokale Forstbehörde muss diese Pläne genehmigen und Inspektoren der tansanischen Regierung kontrollieren regelmäßig, ob die Landnutzungspläne eingehalten werden. Auch Kontrolleure von DEC überprüfen, ob die Forstwirtschaft unseren Anforderungen genügt.

In der Pyrolyseanlage erhitzen wir diese auf bis zu 600 Grad Celsius, so dass Gase aus dem Holz entweichen und reiner Kohlenstoff zurückbleibt. Wir werden dieses Jahr eine zweite Anlage in derselben Region errichten und die Kapazitäten unserer Pflanzenkohleproduktion in Tansania damit mehr als verdoppeln.

In Tansania sind viele Böden durch Starkniederschläge ausgewaschen und lassen sich mit Pflanzenkohle deutlich verbessern, wodurch die Ernteerträge steigen. Und wir binden dabei langfristig Kohlenstoff im Boden, den die Bäume vorher aus der Atmosphäre ziehen.

Pflanzenkohle verbessert die Eigenschaften von Ackerböden, indem sie Wasser und Nährstoffe in diesen hält.