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- Kenia: Biogas aus Kuhdung
Gesamteinsparung : | 4.000 Tonnen CO₂ pro Jahr |
Technologietransfer : | Biogasanlagen zur Energieversorgung von Haushalten |
Lokale Umwelt : | Ersetzt Brennholz, Flüssiggas und Kerosin, Vermeidung von Abholzung, Entstehung nährstoffreicher Gülle als Zusatzprodukt |
Weitere Vorteile : | Schaffung von Arbeitsplätzen für den Bau, die Wartung und den Betrieb der Anlagen |
Projektpartner : | Sustainable Energy Strategies (SES) |
Zusammen mit dem kenianischen Unternehmen SES baut atmosfair im Nairobi River Basin in Kenia Kleinbiogasanlagen von 2-3 m3. Durch die Nutzung der Biogasanlagen können die teilnehmenden Kleinbauernfamilien auf Holz und andere fossile Brennstoffe verzichten. Jede Biogasanlage spart pro Jahr ca. 4 Tonnen CO2 ein und erhält gleichzeitig den Wald und seine Biodiversität. Für die Haushalte ist der Umstieg auf Biogas vor allem deshalb attraktiv, weil sie Brennholzkosten sparen, bzw. nicht mehr bis zu 10 kg Brennholz täglich sammeln müssen. In der Projektregion ist es üblich, dass die Kleinbauernfamilien 2-3 Kühe in kleinen Ställen in direkter Nähe zu ihrem Wohnhaus halten. Die Familien können den Kuhdung deshalb leicht auffangen und damit zusammen mit Agrarabfällen und Wasser ihre Biogasanlage betreiben. Das entstandene Biogas leiten sie über eine Rohrverbindung direkt zum neuen Gasherd.
Bei dem Prozess der Biogaserzeugung entsteht als Zusatzprodukt aus der vergorenen Gülle ein nährstoffreicher landwirtschaftlicher Dünger. Viele Bauernfamilien verwenden den Dünger zum Anbau von Bio-Gemüse in der eigenen Landwirtschaft. Durch die Ausbildung von Handwerker:innen vor Ort bleibt das Wissen zum Bau von Anlagen zur dezentralen Energieversorgung im Land und trägt langfristig zur Energietransformation in Kenia bei.
Auch wenn die Biogasanlagen ihre Kosten über die Zeit durch die Einsparungen in der Beschaffung von Brennstoffen wieder einbringen, stellt die Anfangsinvestition für viele Haushalte eine große Hürde dar. In Kenia gibt es keine öffentlichen Mittel zur Förderung von Haushaltsbiogasanlagen ohne internationale Unterstützung. atmosfair fördert so viel, dass sich die Haushalte die Anlagen leisten können. Den Differenzbetrag zu den Anschaffungskosten bringen die Haushalte selbst auf.
Die letzte Projektprüfung bescheinigte erneut, dass alle geprüften Anlagen des Projekts auch 11 Jahre nach dem Bau genutzt werden. Das liegt zum einen an der robusten Bauweise und hohen Qualität der Anlagen. Zum anderen bietet SES schnelle Hilfe bei technischen Problemen und sorgt für die Reparatur der Anlagen.
Für den Bau der Biogasanlagen arbeitet atmosfair eng mit der kenianischen Firma Sustainable Energy Strategies Ltd. (SES) zusammen, einer 2008 in Nairobi gegründeten GmbH, die das kenianische Energieministerium zu den zentralen privaten Akteuren im Bereich Biogas zählt. Zu Projektbeginn zudem die indische NGO Action for Food Production (AFPRO) unterstützt, indem sie vor Ort die Handwerker:innen ausgebildet hat, die nun die Biogasanlagen selbständig bauen und selbst weitere Handwerker:innen ausbilden.