Zusammenfassung

Gesamteinsparung :30 Tonnen CO₂ pro Jahr, Potential von 2400 Tonnen CO₂ pro Jahr im Minigrid-Gebiet (ca. 1 Tonne CO₂ pro Haushalt pro Jahr)
Technologietransfer :Moderne elektrische Kochausstattung für sauberes und klimafreundliches Kochen
Lokale Umwelt :Schonung der Waldbestände durch reduzierten Biomassebedarf
Weitere Vorteile :Verhinderung von Atemwegserkrankungen durch Vermeidung von Rauchbildung beim Kochen, Zeit- und Geldersparnis für Haushalte
Projektpartner :Mulanje Electricity Generation Agency (MEGA), Mulanje Rural Electrification Agency (MuREA), University of Strathclyde

Elektrische Kochplatten versorgt aus einem Mikro-Wasserkraftwerk

Etwa 14% der Bevölkerung in Malawi haben einen Anschluss an das Stromnetz, in ländlichen Gebieten sind es nur etwa 5% ¹. Wo das nationale Stromnetz nicht hinreicht, übernehmen mancherorts lokale Minigrids die Stromversorgung. So auch in der Provinz Mulanje, am Fuß des gleichnamigen Bergmassivs, wo die Mulanje Electricity Generation Agency ein Minigrid mit mehreren Micro-Wasserkraftwerken betreibt. Über 2000 Haushalte haben so bereits Zugang zu Strom erhalten.

Durch den Stromanschluss konnten diese Haushalte ihre Kerosinlampen und Einwegbatterie-Lampen ersetzen, doch die Mehrheit der Menschen kocht weiterhin mit Feuerholz oder Holzkohle auf einem Drei-Steine-Feuer. Dies hat teilweise mit Gewohnheit zu tun, aber auch mit der Tatsache, dass qualitativ hochwertige elektrische Kochgeräte teuer und im ländlichen Raum schwer zu erhalten sind.

In diesem Pilotprojekt haben 20 Haushalte, die durch das Minigrid eine zuverlässige Stromversorgung haben, elektrisches Kochen mit einem von atmosfair subventionierten sauberen Kochset getestet. Dieses Set besteht aus einer hochwertigen 1500W-Heizplatte, der wärmedämmenden Wonderbox, in der Essen fertiggegart werden kann, sowie passenden Töpfen. Letztere sind wichtig, da zum Kochen auf offenem Feuer in der Regel Töpfe mit gerundetem Boden genutzt werden, die für das Kochen auf einer elektrischen Herdplatte allerdings ungeeignet sind. Nach der erfolgreichen Beendigung des Pilotprojekts, werden im nächsten Schritt 100 weitere Haushalte Kochsets erhalten.

Der günstige Stromtarif des Minigrids von nur 0,07 Euro pro Kilowattstunde macht das Kochen mit Strom konkurrenzfähig zu gekauften Brennstoffen wie Holzkohle. Für die Haushalte, die bisher Feuerholz gesammelt haben, kann das elektrische Kochen viel Zeit einsparen, die nun anderweitig produktiv genutzt werden kann. Zudem verhindert das Kochen mit Strom Atemwegsinfektionen, eine häufige Folge der Rauchinhalation beim Kochen mit Biomasse, die zu den häufigsten Todesursachen in Malawi zählt. Da in malawischen Haushalten vor allem Frauen und Kinder für das Feuerholzsammeln und Kochen zuständig sind, sind sie überdurchschnittlich häufig von diesen negativen Effekten betroffen.

Mit dem Pilotprojekt konnte die Akzeptanz der Technologie in ländlichen Haushalten sichergestellt werden und die Machbarkeit dieses beispielhaften Technologietransfers demonstriert werden. Das Pilotprojekt wurde zudem wissenschaftlich von der Universität Strathclyde unter dem Programm Modern Energy Cooking Services (MECS) von UK Aid begleitet. Das Pilotprojekt wurde ergänzt durch Interviews vor Ort, um besser zu verstehen, unter welchen Umständen elektrisches Kochen gut angenommen wird und wie atmosfair diese Rahmenbedingung schaffen kann. In den folgenden Ausbaustufen soll der Vertrieb der elektrischen Kochsets auch auf andere Regionen Malawis ausgeweitet werden.

Unsere Partner

Unsere Partner in Malawi sind die Minigrid-Betreiberin Mulanje Electricity Generation Agency (MEGA) und die Mulanje Renewable Energy Agency (MuREA), die eng mit lokalen Gemeinden und Kleinunternehmen im Bereich Energieeffizienz arbeitet. Das Projekt wird zudem begleitet von der Universtität Strathclyde, die im Rahmen des MECS-Programms in Malawi zum Thema modernes Kochen forscht.

Kompensation noch nicht möglich, Corresponding Adjustmens in Vorbereitung

Status-Check: atmosfair bereitet aktuell eine Vereinbarung mit dem Gastland zur Vermeidung von Doppelzählungen vor damit das Projekt in Zukunft uneingeschränkt zur Kompensation unvermeidbarer Restemissionen genutzt werden kann.

Ihre Ansprechpartnerin bei atmosfair

Annika Richter
Regionalmanagerin Ostafrika
M.Sc. Sustainable Energy Engineering
+49 (0) 30 120 84 80 - 63