Technologietransfer : | Der Anbau auf dem hochgradig erodierten Flächen stellt eine große Herausforderung dar und bedarf viel Pflege. In einem wissenschaftlichen Versuch werden verschiedene ökologische Anbausysteme auf ihre Effektivität untersucht. Zur Düngung werden organische Substrate auf Pflanzenkohlebasis verwendet. Das Bewässerungswasser wird mit Nebelnetzen aus der Luft aufgefangen. |
Lokale Umwelt : | Durch die Wiederaufforstung wird die Gefahr von Landrutschen und Erosion deutlich vermindert. Zudem werden die Biodiversität und das lokale Klima verbessert. Der lokalen Bevölkerung wird demonstriert, wie ausgelaugte Flächen wieder nutzbar gemacht werden. |
Weitere Vorteile : | Arbeitsplätze (in der Baumpflege, in der Baumschule, beim Pflanzen, beim Aufstellen der Nebelnetze), Bildungstouren für Touristen, Kaffeeanbau im Waldgarten als weitere Einkommensquelle gegen die Landflucht |
Zielgruppe : | Ländliche Bevölkerung in der Region |
Projektpartner : | Ithaka Institut, Lokalregierung Bandipur |
In Nepal, in der kleinen Stadt Bandipur steht Frau Bimala Shahi von unserem Partner Ithaka Nepal jeden Morgen um 5 Uhr auf, um die Baumsetzlinge auf einem naheliegenden, namensgebenden Berg zu gießen und zu pflegen. Die Bäume hat sie letztes Jahr gepflanzt und dafür ein Pflanzenkohlesubstrat verwendet. Ohne das Substrat und und die 3-jährige Pflege durch Bimala Shahi könnten die Bäume hier nicht überleben. Der Boden ist durch Fehlnutzung in der Vergangenheit komplett erodiert und ausgelaugt und es gibt in einigen Monaten kaum Niederschlag.
Die Wiederbewaldung des Hügels wird durch atmosfair und das Ithaka Institut ermöglicht. Bimala Shahi produziert die Pflanzenkohle in einem sogenannten Kon-Tiki. Dies ist eine sehr alte Produktionstechnik, wie sie schon vor tausenden von Jahren eingesetzt wurde. Sie gräbt ein trichterförmiges Loch in den Boden und legt eine dünne Schicht Pflanzenreste hinein. Dann zündet sie sie von oben an und fügt immer lagenweise neue Biomasse hinzu. Die Holzgase, die durch die Verkohlung entstehen, werden in der geschlossenen Flammendecke obenauf verbrannt. Trotz der Einfachheit ist das deshalb ein sehr sauberes Verfahren zur Produktion der Pflanzenkohle.
Neben der Pfanzenkohle werden in diesem Projekt noch weitere innovative Konzepte angewendet, die darauf abzielen möglichst kleine Kreisläufe zu schaffen. Das ithaka Institut hat Nebelnetze aufgebaut. Der morgendliche Nebel kondensiert daran und bildet Wassertropfen. Vielen kleine Wassertropfen sammeln sich und füllen den Tank, sodass das Wasser nicht den Berg hinauf transportiert werden muss. Frau Shahi und ihre Kollegen können so die neuen Bäume direkt mit Wasser „aus der Luft“ gießen.
Ein paar Dörfer weiter, im nepalesischen Zentrum bei der Pflanzenkohleforschung, Ratanpur, gehen wir noch einen Schritt weiter und erforschen auf verlassenen Reisterrassen robuste landwirtschaftliche Systeme, die den schädlichen Auswirkungen des Klimawandels standhalten und möglichst viel Kohlenstoff binden. Ohne weniger Früchte zu produzieren, wollen wir zusätzlich möglichst viel Biomasse auf möglichst wenig Fläche produzieren. Diese machen wir in Form von Pflanzenkohle haltbar und bringen sie zurück in den Boden, was wiederum zu mehr Pflanzenwachstum und damit mehr Ertrag und Biomasse führt. Um herauszufinden, wie das am besten geht, vergleichen wir verschiedene Carbon-Farming-Systeme. Das Kathmandu Forestry College (KAFCOL) sorgt mit seinen Studenten für die Verbreitung der Ergebnisse.
Das Ithaka Institut ist ein internationales Netzwerk für Kohlenstoff-Strategien und Klimafarming. Das Institut ist bekannt für seine Expertise im Bereich der Herstellung, Charakterisierung, Zertifizierung und Anwendung von Pflanzenkohle. In einer Reihe tropischer Länder ist das Institut in Projekten zur Ernährungssicherheit und Aufforstung durch Waldgartensysteme engagiert. In wissenschaftlichen Projekten mit zahlreichen Universität und staatlichen wie privaten Forschungsinstituten versucht es als verlässlicher Partner Kreativität und Innovation mit Verlässlichkeit und wissenschaftlicher Präzision zu vereinen.