Dagens Nyheter (DN) hat recherchiert, dass mehrere Firmen, mit denen der schwedische Staat kompensiert hat, über Muttergesellschaften in Steueroasen verfügen.
Die britische Climate Care Ltd. sitzt in Jersey, Bunge Emissions Fund Ltd. und Clear World Energy Ltd. auf den britischen Virgin Islands. Die Muttergesellschaft hinter Tricorona Climate Partner AB, der Betreiberin der großen schwedischen Kompensationsplattform „klimatkompensera.se“ sitzt auf Zypern. Die Namen dieser Firmen sind in den „Offshore Leaks“ zu finden.
Das Registrieren von Unternehmen in Steueroasen ist nicht illegal, aber laut Anwalt und Steuerflucht-Experte Torsten Fensby gibt es dafür voll allem zwei Gründe: „Es geht immer darum, die Transparenz zu reduzieren und Steuern in anderen Ländern einzusparen.“
Hinzu kommen weitere Vorwürfe, die DN aufgedeckt hat. So wird die Mutterfirma von Bunge Emissions Fund Ltd. nicht nur der Steuerhinterziehung bezichtigt, sondern soll in Brasilien für die Vergiftung von Ländereien der indigenen Bevölkerung verantwortlich sein. Tricorona hat bei Projekten mit schwedischen Behörden lange Zeit ihre CO₂-Einsparungen nicht vertragsgerecht belegt, hat dieses aber nach Veröffentlichung der Anschuldigungen durch DN nachgeholt.
Kommentar atmosfair
Wir begrüßen die Recherchen von Dagens Nyheter. Auch im Bereich Klimakompensation ist es wichtig, dass Journalisten die Teilnehmer der Branche kritisch beleuchten. Zu den Vorwürfen und Hintergründen im Einzelnen ist uns nichts bekannt, aber die Nutzung von Steueroasen lehnen wir ab.
Links und weiterführende Informationen
DN Artikel: „Behörden benutzen Firmen in Steueroasen für Klimakompensation“
DN Artikel: „Die Behörden kauften Klimakompensation von Firma, die giftiger Emissionen bezichtigt wird“
DN Artikel: „Kompensationsfirma die Verträge verletzte ändert Geschäftspraktiken nach DN Bericht“