Mehr Platz, mehr Technik, mehr Vertrieb: die atmosfair-Fabrik für effiziente Öfen im Norden Nigerias hat die Produktion an einem neuen Standort aufgenommen. Mit einer Kapazität von bis zu 500.000 Öfen jährlich bedienen wir die steigende Nachfrage und erfüllen unsere Zielvereinbarung mit der Regierung. Folgeprojekte in Nachbarländern sind in Vorbereitung.
Kano, Nigeria, Oktober 2024: Zusammen mit Gästen aus Politik und Partnerunternehmen feiert atmosfair die Eröffnung der neuen Ofenfabrik in Kano. Höhepunkt der mehrtägigen Veranstaltung sind Ansprachen des Umweltministers und lokaler Gäste sowie die Besichtigung der neuen Lasermaschinen für den Stahlzuschnitt. Die Produktion der effizienten Öfen wird derzeit auf 1.000 pro Tag hochgefahren. Neue Partnerschaften mit Mikrofinanzbanken sorgen für innovative Vertriebsmodelle in den ländlichen Regionen Nigerias mit hohem Holzverbrauch.
Bei der Eröffnung zeigte sich der nigerianische Umweltminister Dr. Iziaq Adekunle Salako beeindruckt von der neuen Fabrik, die moderne Arbeitsplätze im Stahlgewerbe schafft und mit den Öfen ein Produkt erzeugt, was den Menschen in Nigeria im Alltag nützt. Nasiru Sule Garo, Kommissar für Umwelt und Klimawandel des Bundesstaates Kano, sieht in der Fabrik ein Vorbild für andere private Unternehmen. Würden diese sich stärker im Klimaschutz engagieren, könnten sie auch selbst davon profitieren.
Die Eröffnung markiert einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung von effizienten Öfen für Nigeria. Die bilaterale Vereinbarung zwischen atmosfair und der Regierung von Nigeria von 2022 sieht vor, dass atmosfair bis 2030 6 Millionen Haushalte mit effizienten Öfen versorgt. Damit tragen die effizienten Öfen ca. 15-20% zum nigerianischen Klimaziel bei.
Ausbau der Produktionskapazitäten
Die neue Fabrik hat dafür die Kapazitäten geschaffen. Die neuen Maschinen und Lasercutter, größere Kapazitäten für Lagerflächen, angenehme Arbeitsräume und Ruhebereiche für die Arbeiter erlauben eine Vervielfachung der Produktion. Zugleich bezeugen die anwesenden Vertriebspartner, dass die Öfen als Produkt attraktiv für die Käufer sind, weil sie sich nach wenigen Monaten durch gesparte Holzkosten bezahlt machen und zugleich den Kochkomfort für Frauen erhöhen und Rauchbelastung senken.
Mit derzeit etwa 100 Mitarbeitern aus Nigeria kann die Fabrik derzeit bis zu 500.000 effiziente Öfen jährlich herstellen, in der Erweiterungsstufe sollen 1.000.000 jährlich möglich werden. Das erweiterte Fabrikgelände bietet Platz für einen Gebetsraum für die vorwiegend muslimische Belegschaft. Eine Mensa und Küche verpflegt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein Gästehaus beherbergt auch kurzfristig Handelspartnerinnen und -partner. Außerdem konnten wir die Licht- und Luftverhältnisse verbessern, bei der Arbeit scheint nun mehr Tageslicht in die Produktionshallen. Um die stetig steigende Produktion mit Energie zu versorgen, hat atmosfair bei der Renovierung des neuen Fabrikgebäudes eine Solaranlage auf dem Dach aufgebaut.
Erschließung neuer Märkte
Mit der Wiederaufnahme der Produktion im Mai startete auch der Verkauf und die Distribution der Öfen durch. Aus unseren neuen Büros koordinieren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Lieferung an zehn neue Handelspartner. Unser stetig wachsendes Distributionsnetzwerk – zehn weitere Bundesstaaten in Nigeria sind dazu gekommen, ständig erreichen uns neue Anfragen – hat auch das Interesse in mehreren Anrainerstaaten geweckt. Deshalb unternahm unser Berliner Team im Sommer eine erfolgreiche, mehrwöchige Reise in insgesamt fünf Länder in West- und Ostafrika. Dort hat es unter anderem einen Ausbau der Produktion und Distribution unserer Save80-Öfen in zehn weiteren Ländern vorbereitet.
Die Fabrik in Kano, der viertgrößten Stadt Nigerias, ist nach Kigali in Ruanda der zweite Standort, den wir für die Produktion unserer Save80-Öfen eröffneten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kano verarbeiten südafrikanischen Edelstahl zu effizienten Öfen, die dann in Nigeria verkauft werden.
Die aus Edelstahl gefertigten Holzöfen erlauben es Familien, ihr Essen mit rund 80 % weniger Feuerholz und bedeutend weniger Rauchentwicklung zu kochen. Das schützt das Klima, weil so weniger Feuerholz geschlagen werden muss, und Familien sparen Geld und Zeit, die sie in bessere Bildung, Ernährung oder Arbeit investieren können.
Unsere Arbeit in Nigeria, ebenso wie all unsere anderen Klimaschutzprojekte, finanzieren unsere Spenderinnen und Spender. Dank ihrer Beiträge zum Klimaschutz können wir nicht nur CO2-Emissionen vermeiden, sondern auch lokale Strukturen aufbauen, die langfristig das Leben der Menschen verbessern. Alle Informationen dazu, wie Sie unsere Arbeit unterstützen können, finden Sie auf atmosfair.de/spenden.