Um die Auswirkungen des Klimawandels in verträglichen Grenzen zu halten, hat sich die weltweite Staatengemeinschaft 2015 auf der UN-Klimakonferenz in Paris auf das Ziel verständigt, die durchschnittliche Erderwärmung auf deutlich unter 2° C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass es notwendig ist, die globale Erwärmung auf 1,5° C zu begrenzen, weil bei Erwärmung darüber hinaus gefährliche Kipppunkte im globalen Klimasystem nicht mehr ausgeschlossen werden können.
Der Weltklimarat IPCC hat in einem Sonderbericht Ende 2018 vorgerechnet, dass für ein 1,5° C Ziel der Welt ab 2018 ein globales Emissionsbudget von etwa 420 Mrd. t CO₂ verbleibt. Diese Menge gilt für ein Szenario, in dem das 1,5° C Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 67 % erreicht wird. Eine IPCC-Berechnung für eine höhere Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung (z.B. 95 %) existiert leider nicht.
Berechnung des klimaverträglichen Jahresbudgets
Wenn wir wie viele Staaten weltweit und die EU annehmen, dass die Weltwirtschaft bis 2050 vollständig dekarbonisiert sein muss, sowie bei einer angenommenen mittleren Weltbevölkerung von 8,8 Mrd. Personen im Zeitraum von 2018 bis 2050 bedeutet dies, dass jedem Menschen auf dieser Erde bei einem Erwärmungsziel von maximal 1,5° C ein klimaverträgliches Budget von im Durchschnitt jährlich rund 1,5 t CO₂ zustünde. Dieser Durchschnitt kann sich unregelmäßig verteilen, so dass zu Beginn einem Menschen noch mehr als 1,5 t CO₂ jährlich, später aber entsprechend weniger zur Verfügung stehen würden.