Wie produziert atmosfair effiziente Öfen in Afrika? Was hat unsere Erdbebenhilfe mit erneuerbaren Energien den Menschen in Nepal gebracht? Und warum verbrennt unser e-Kerosin CO₂-neutral? Darüber machten sich Besucherinnen und Besucher vergangenen Freitag ein eigenes Bild.

Berlin, 11. Oktober 2024: Beim Tag der offenen Tür von atmosfair füllten Gäste aus Berlin und dem Umland einen Nachmittag lang unsere Büros in Neukölln. atmosfair Projektmanager stellten ihre Klimaschutzprojekte vor und standen den Gästen Rede und Antwort. Diese kosteten auch afrikanisches Essen, das wir auf unseren effizienten Herden selbst kochten. Geschäftsführer Dietrich Brockhagen begrüßte die Besucherinnen und Besucher: „Bei der CO₂-Kompensation gab es zuletzt viele kritische Fragen – zu Recht. Umso mehr freuen wir uns, dass Sie diese heute selbst stellen können, denn gute CO₂-Kompensation bleibt ein wichtiges Klimaschutzinstrument.“

Projektmanagerin Lotte Grünwald erklärt, wie wir in Indien mit TLUD-Öfen Pflanzenkohle herstellen. Diese Kohle bindet CO₂ dauerhaft im Ackerboden - und düngt ihn gleichzeitig. Foto: atmosfair

Auf großes Interesse stieß die Videoschaltung zu unser Ofenfabrik in Kigali, Ruanda. Dort führte der Produktionsleiter Joseph Nsabimana vor Ort durch den Produktionsprozess der Save80-Öfen. Die Gäste in Berlin konnten live verfolgen, wie unsere Arbeiterinnen und Arbeiter Bleche zurechtschneiden, stanzen, biegen und zu fertigen Öfen montieren. Der lebendige Einblick in die Produktion kam beim Publikum gut an, wie ein Besucher es formulierte: „Es ist schön, mal zu sehen, dass das alles echt ist und nicht nur Show“.

Im Anschluss an die Liveschaltung unterhielten wir uns mit Manfred Häupl, dem Geschäftsführer von Hauser Exkursionen, über den Climate Trek in Nepal. atmosfair baute gemeinsam mit dem Reiseveranstalter die erneuerbare Energieversorgung und Isolierung von mehreren Hotels auf zwei Wanderpfaden wieder auf, nachdem das Erdbeben 2015 diese zerstört hatte. Auch Schulen und Gesundheitszentren erhielten Unterstützung. Häupl betonte, wie wichtig es ist, dass die Treks den Menschen in der Region Arbeitsplätze bieten: „Ich schätze an atmosfair, dass es nicht nur um CO₂-Einsparung geht, sondern auch darum, die sozialen Faktoren zu betrachten.“

Teilnehmer diskutierten kontrovers, ob diese Art von Projekten nicht zu mehr touristischen Flügen führt und damit zu mehr CO2-Emissionen statt weniger. Konsens bestand darin, dass es besser ist, Hotelenergieversorgung mit erneuerbaren Energien wiederaufzubauen als wie zuvor mit fossilen, und dass Fernreisen länger ausfallen müssen, um dafür seltener stattzufinden, wie bei Hauser Exkursionen bereits der Fall. Um klimaschädliche Emissionen gar nicht erst entstehen zu lassen, zeigten wir mit unserem Smart Travel Tool, wie Urlaubsreisen auch ohne Flugzeug möglich sind.

Im Berliner Büro stellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Projektbereiche den Gästen ihre Arbeit vor. Die Gäste fragten nicht nur nach den Einzelheiten der Projekte, sondern auch, wie bei atmosfair intern Entscheidungen für neue Projekte, Standorte und Klimaschutztechnologien getroffen werden. Auch die regelmäßigen Überprüfungen der Projekte durch UN-akkreditierte Prüfer und deren Prüfverfahren stießen auf Interesse.

Werkstudent Richard Hentschel führt die Besucherinnen und Besucher durch die eigene Werkstatt im Keller des Berliner Büros. Foto: atmosfair

Bei einer Führung in der eigenen Werkstatt im Keller sahen Gäste die Arbeitsschritte für die Herstellung unserer Öfen aus Edelstahl und wie wir diese weiterentwickeln. Das Berliner Ofenteam demonstrierte hier auch ein Messgerät, das Gase und Partikel misst, die bei der Verbrennung in den Öfen entstehen. Dass Biomasse nicht nur Energie liefert, sondern Kohlenstoff sogar dauerhaft der Atmosphäre entziehen kann, zeigte das Team für negative Emissionen am Beispiel der TLUD-Öfen in Indien. In diesen Öfen entsteht beim Kochen Pflanzenkohle, die sich als Dünger verwenden lässt und dabei CO₂ aus der Luft in den Boden bringt.

atmosfairs Tochterfirma Solarbelt präsentierte ihre neuesten Entwicklungen bei der Produktion von synthetischem Flugzeugtreibstoff, der in Triebwerken CO₂-neutral verbrennt. Die Gäste erfuhren, wie Solarbelt im niedersächsischen Werlte mit Strom aus erneuerbaren Energien, Wasser und CO₂ aus der Atmosphäre e-Kerosin herstellt. Auch aus Cashewschalen, die als Abfall anfallen, konnte die Firma bereits klimafreundliches Rohkerosin erzeugen.

Wir freuen uns sehr über das rege Interesse sowie das positive und konstruktive Feedback unserer Gäste. Es wurde unter anderem gewünscht, dass wir einen genaueren Blick hinter die Kulissen bieten, was die Auswahl von Projekten und deren Finanzierung angeht. Dies nehmen wir gerne auf und werden darüber ausführlicher informieren. Wenn Sie auch in Zukunft keine unserer Veranstaltungen verpassen möchten, abonnieren Sie unseren Newsletter.