Liebe Leserinnen und Leser,
am 12. Dezember 2015 wurde in Paris ein Weltklimavertrag beschlossen, dem alle Länder der Welt zugestimmt haben. Regelmäßig wollen demnach alle Staaten ihre individuellen freiwilligen CO₂-Verpflichtungen neu vorlegen und verschärfen. Schon 1992 hatten sich allerdings dieselben Staaten darauf geeinigt, einzeln CO₂-Programme zu formulieren und umzusetzen. Während im Vertrag von Paris das Ziel als 2 Grad bzw. 1,5 Grad Erwärmungsobergrenze formuliert ist, ist es in der Klimarahmenkonvention von 1992 immerhin schon „die Stabilisierung der Treibhausgase auf einem Niveau, das gefährliche Interferenzen mit dem Klimasystem vermeidet.“ Auch wenn in Paris die Rettung des Planeten nun also zum zweiten Mal beschlossen wurde – die Emissionen steigen weltweit noch immer an und 2015 wird laut Meteorologen das wahrscheinlich wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Wir müssen deshalb jetzt etwas tun.
Auf meinem Weg nach Paris war ich im Zug mit deutschen Unternehmern zusammen, die sich in der Stiftung 2° zusammengeschlossen haben. In den Vorträgen und Diskussionsrunden mit Wissenschaftlern während der Fahrt war es ermutigend zu sehen, wie Unternehmen die Dekarbonisierung in immer mehr Bereichen vorantreiben. Weil alles andere weder verantwortlich ist noch eine wirtschaftliche Zukunft hat.
A propos Zug: Seit einigen Monaten engagieren wir uns auch mit den Reisenden von morgen für mehr Klimaschutz. Zusammen mit den Reiseveranstaltern des forum anders reisen haben wir in einem Projekt für Schulen einen Schwerpunkt Mobilität und Klimawandel konzipiert. Damit sensibilisiert atmosfair die junge Generation an deutschen Schulen für klimafreundliches Reisen – früh übt sich!
Wenn dies eine Wikipedia Seite wäre, dann wüchse hier nun ein Balken von links nach rechts über den Bildschirm, „es fehlen noch 1,2 Millionen EUR. Wenn 40.000 von Ihnen einen Flug kompensieren, dann haben wir das in wenigen Tagen geschafft“. Wir brauchen noch dringend Geld für unsere Haushaltsprogramme 2016 in Afrika und Asien, für 25.000 geplante saubere Öfen, Kleinbiogasanlagen und Solar Home Systems. atmosfair hilft, Ihren Alltag klimafreundlicher zu machen und verschafft Menschen in Nigeria, Ruanda, Indien und Nepal Zugang zu sauberer Energie.
Damit die hehren Ziele des Weltklimavertrages keine Papiertiger werden, bitten wir Sie weiterhin um Ihre Unterstützung. Helfen Sie mit und werden Sie jetzt noch ein Klimaretter 2016.
Ein frohes Fest und schöne Feiertage wünscht Ihnen
Ihr Dietrich Brockhagen
Geschäftsführer atmosfair
P.S. Fragen, Anregungen und Kritik richten Sie bitte an: info@atmosfair.de.
Klimawandel im Schul-Curriculum
Kooperation mit Germanwatch und Forum Anders Reisen
Halle, Dezember 2015: Kurz vor den Weihnachtsferien drückt atmosfair-Mitarbeiterin Julia Hoffmann zusammen mit 30 Schülern der 10. Klasse des August Hermann Francke Gymnasiums in Halle (Saale) die Schulbank. Auch als Mitarbeiterin bei atmosfair kann man immer noch etwas Neues zum Thema Klima, Geografie und Umwelt dazulernen. In der Schulstunde „Klimaexpedition“ ging es 90 Minuten lang darum, inwiefern man die durch den Menschen verursachten Veränderungen an Klima und Umwelt bereits aus dem All erkennen kann: Wie stark ist zum Beispiel die Eisdecke in der Arktis in den letzten 30 Jahren zurückgegangen? Die Antwort: etwa 8% pro Jahr. Kann man Smog vom All aus sehen? Die Antwort: Ja, und zwar deutlich! Der Smogalarm über Peking vor einer Woche war als 3500km lange Wolke über China klar zu erkennen. Zwischendurch diskutierte Umweltbildner Michael Gleisner immer wieder mit den Schülern darüber, wo die Ursachen für den vermehrten Treibhausgasausstoß liegen und was jeder dagegen machen kann.
Julia Hoffmann: „Zu meinen Schulzeiten gab es keinerlei Veranstaltungen zum Thema Klimawandel. Auch Umweltschutz spielte quasi in keinem Fach eine Rolle. Es ist schön zu sehen, dass sich die Lehrer und Schulleiter heute eine Veranstaltung wie die ‚Germanwatch-Klimaexpedition‘ in ihre Schulen einladen, um das Thema Klimawandel in den Schul-Curriculum zu integrieren. Die rege Teilnahme der Schüler zeigt mir, dass sie interessiert und besorgt sind, aber auch aktiv nach Lösungen in ihrem eigenen Lebensstil suchen und diese umsetzen.“
atmosfair fördert zum ersten Mal die Durchführung der ‚Germanwatch-Klimaexpedition‘ an sieben deutschen Schulen. Zusammen mit Reiseveranstaltern des ‚forum anders reisen‘, dem Verband für nachhaltigen Tourismus, bringt atmosfair dabei das Thema nachhaltige Mobilität und Reisen als Schwerpunkt in die Klimaexpedition ein. So sollen die Schüler über die Klimawirkung des Flugverkehrs und die Auswirkungen des Klimawandels auf besonders vom Klimawandel betroffene Reiseziele sensibilisiert werden.
In diesem Jahr haben Michael Gleisner und seine Kollegen über 200 Schulen mit ihren Satellitenbildern besucht. Auch im nächsten Jahr möchte atmosfair diese Form des interaktiven Lernens weiter fördern und so schon früh unter den Schülern das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität schärfen.
Neue Kundenbetreuerin bei atmosfair
Frau Phan Thi stellt sich vor
Liebe Unterstützer und Kunden von atmosfair,
da ich von nun an Ihre neue Ansprechpartnerin bin, möchte ich mich persönlich bei den Lesern und Leserinnen unseres Newsletters vorstellen. Ich freue mich, das engagierte Team von atmosfair zu unterstützen.
Wie findige Leser bereits auf meinem Foto erkennen können, habe ich vietnamesische Wurzeln. Um Ihnen mögliche Verlegenheiten zu ersparen, gebe ich Ihnen eine kleine phonetische Anleitung: Das vietnamesische „ph“ entspricht schlicht dem deutschen „f“. Phan Thi sprechen sie also ganz simpel „Fann-Ti“ aus. Generell aber gilt: Machen Sie sich keine allzu großen Sorgen um die korrekte Aussprache! Da ich mit dem Deutschen, Englischen, Vietnamesischen und Chinesischen vertraut bin, und mich auch langsam an die russische Sprache wage, weiß ich um die Tücken fremder Wörter.
Bei atmosfair bin ich für die Kundenbetreuung zuständig. Dazu gehören sowohl die einzelnen Kunden, die bei uns über die Webseite ihre Flüge kompensieren, als auch Reise- und Eventveranstalter. Meine letzte Arbeitsstation in Peking bei der Deutsch-Chinesischen Umweltpartnerschaft – einem Projekt der Internationalen Klimaschutzinitiative – schärfte meinen Blick für die Herausforderungen im Umwelt- und Klimaschutz. Die Arbeit bei atmosfair verschafft mir die Möglichkeit nun ganz konkret mit Ihnen daran zu arbeiten, dass Klimaschutz beim Fliegen und Reisen einfach handhabbar wird.
Während des Studiums habe ich mich besonders für China interessiert und dort auch gelebt, vor allem im universitären Rahmen der Nanjing University und der Shanghai Jiao Tong University sowie zu beruflichen Zwecken. Sollten Sie also jemals das Verlangen haben, Ihr Mandarin gemeinsam mit mir auffrischen zu wollen, zögern Sie nicht, mich anzuschreiben!
Durch mein Studium in Betriebs- und Volkswirtschaft konnte ich bereits in verschiedenen Branchen Erfahrungen sammeln, darunter beim deutschen Automobilzulieferer Bosch in Shanghai, bei der Unternehmensberatung MBtech Consulting in Sindelfingen und bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Peking.
Haben Sie Fragen oder Anregungen zu unserer Webseite, Spendenbescheinigungen, Zertifikaten etc.? Dann freue ich mich auf Ihre Mail an phanthi@atmosfair.de oder Ihren Anruf unter +49 (0)30 6273550 – 28. Ich freue mich, mit Ihnen in einen Dialog zu treten.
Ihre
Thuy Tien Phan Thi
Key Account Travel, Events & CO₂-Reporting
Vorstellung des Fairtrade Klima Standards
Offizieller Launch auf der Klimakonferenz in Paris
Paris, 04.12.2015: Auf der 21. Klimakonferenz der Vereinten Nationen stellte Fairtrade seinen neuen Klima Standard vor. Eines der ersten ausgewählten Pilotprojekte ist das von Deutsche Post DHL Group finanzierte Ofenprojekt in Lesotho. Im Jahr 2016 wollen Deutsche Post DHL Group, atmosfair und der lokale Projektpartner Solar Lights das Projekt unter dem neuen Fairtrade Standard zertifizieren.
Sven Bratschke (atmosfair), Manoella Wilbaut (Deutsche Post DHL) sowie Itumeleng Kosie (Solar Lights in Lesotho) stellten das Projekt und das Engagement bei einer Podiumsdiskussion in Paris vor. Im Vergleich zu bisherigen Labels zeichnet sich der Fair Trade-Klima-Standard durch besonders soziale Standards aus:
- die Einführung von Mindestpreisen für CO₂-Minderungen und dem Kapazitätsaufbau der lokalen Produzenten,
- die Einbindung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in das Projekt durch eine zusätzliche Fairtrade-Prämie,
- Rückverfolgbarkeit der CO₂-Minderungen entlang der Wertschöpfungskette,
- Unternehmen, die mit Fairtrade Carbon kompensieren wollen, müssen ihre eigenen Emissionen erfassen und eine Strategie zur Reduzierung abseits der Kompensation vorlegen. Die Emissionsreduktionsberichte müssen dann wiederrum von externen Organisationen geprüft werden.
Der Fairtrade-Klima-Standard wurde gemeinsam mit dem Gold Standard entwickelt und ist ein zusätzlicher Standard zur bisherigen Zertifizierung.
Links:
1. Video Highlights und Interviews vom Launch
2. Ausführliche Pressemitteilung von Fairtrade International
3. Fairtrade Carbon Credits Website
Äthiopien
Training des World Food Programs
In den vergangenen Jahren hat atmosfair zusammen mit dem Länderbüro des WFP in Äthiopien ein Projekt mit ganz speziellen „Mirt“-Öfen erarbeitet und bei der UNO zugelassen. Die eingesetzten Öfen wurden eigens entwickelt, um das Nationalgericht der Äthiopier, die Injera, zubereiten zu können. Injera ist eine Art Pfannkuchen, der traditionell auf einer heißen Keramikplatte gebacken wird. Das Gericht stellt spezielle Anforderungen an einen effizienten Ofen.
Im Laufe des letzten Jahres hat das WFP bereits über 11.000 solcher „Mirt“-Öfen an Haushalte verteilt, die besonders von Hunger und Armut bedroht sind. Zudem verteilt wurde auch ein zweiter klassischer Holzofen, der zur Zubereitung von Soßen, Kaffee und ähnlichem genutzt werden kann. Der nächste Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Zertifizierung war die Schulung der Mitarbeiter des WFP in der Dokumentation von Nutzung und Brennholzverbrauch.
Die erste Station der Reise war daher die Stadt Bahir Dar am Tana See etwa 560 km nördlich von Addis Abeba. In dieser beschaulichen Touristenstadt veranstaltete atmosfair-Mitarbeiterin Katrin Mikolajewski ein Training für das zukünftige Dokumentationsteam, bestehend aus Mitarbeitern des WFP, der GIZ Äthiopien und der Regionalregierung. Nach zwei intensiven Schulungstagen zu den Themen Stichprobenziehung der Haushalte, Interviewführung und Ofen-Effizienztests, konnte die „richtige“ Dokumentationstour, d.h. der Besuch bei den Ofennutzern beginnen. Katrin begleitete das frisch gebackene Team auf den ersten Haushaltsbesuchen.
Während dieses einwöchigen Aufenthalts im ländlichen Äthiopien konnte atmosfair zusammen mit seinen Partnern nicht nur wichtige Daten zur Berechnung der CO₂-Minderung durch Einsparung von Feuerholz sammeln, sondern erhielt auch wertvolle Einblicke in das Leben der ländlichen äthiopischen Bevölkerung. Trotz der Armut und des beschwerlichen Lebens empfingen die Menschen das Team überall herzlich.
Äthiopien ist derzeit zwar weitgehend aus der deutschen Berichterstattung verschwunden, jedoch ist die Arbeit des WFP vor Ort weiterhin extrem wichtig, und atmosfair ist froh, mit seiner Expertise einen Beitrag leisten zu können. Auch im Jahr 2016 soll die Kooperation mit dem WFP Äthiopien weitergehen. Dann erwarten wir den ersten Besuch eines externen UN-Prüfers.
Deutsche G7-Ratspräsidentschaft
Veranstaltungskompensation mit atmosfair
Während der deutschen G7-Präsidentschaft fanden 2015 zahlreiche Konferenzen auf hoher politischer Ebene statt. Die Veranstaltungen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) waren dabei alle durchweg klimafreundlich organisiert.
Das BMZ hatte vor den Veranstaltungen gemeinsam mit atmosfair Maßnahmen entwickelt, die zu einem geringeren CO₂-Ausstoß beitragen. Beispielsweise hat das BMZ beim Catering verstärkt auf regionale, vegetarische und saisonale Produkte gesetzt, ein wichtiger Hebel für eine bessere Klimabilanz von Veranstaltungen. Eine andere Maßnahme war der Bezug von Ökostrom.
Die unvermeidbaren CO₂-Emissionen hat das BMZ mit atmosfair kompensiert. Die Klimaschutzbeiträge fließen an atmosfair Kleinbiogasanlagen in Nepal. Darin werden Biogasanlagen für einzelne Haushalte im ländlichen Nepal gebaut und sorgen für eine günstige, zuverlässige und umweltschonende Energieversorgung. Auf diese Weise werden nicht nur die CO₂-Emissionen der Veranstaltungen kompensiert, sondern gleichzeitig auch noch die Lebensbedingungen der Menschen in Nepal verbessert.
Link: atmosfair Projektseite
Jobangebot:
Vertriebsleiter bei atmosfair, Bewerbungsfrist 31.Januar 2016
Leider verlässt uns unser Vertriebsteamleiter Anestis zum 31.03.2016. Er hat mit seiner 20-jährigen Erfahrung in e-commerce und Vertrieb unsere Prozesse und Tools und damit das ganze Team entscheidend weiter entwickelt. Vielen Dank dafür! Wir wünschen Anestis schon jetzt alles Gute für seine neue Wirkungsstätte, die wir an dieser Stelle noch nicht nennen dürfen.
atmosfair besetzt daher zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Vollzeitstelle im Vertrieb als Leiter/in. Arbeitsort ist Berlin, Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2016. Hauptaufgabe des/der leitenden Vertriebsmitarbeiter/in ist neben der Neuakquise von Geschäftskunden die Koordination und strategische Leitung des Vertriebsteams sowie die Koordination zwischen Vertriebs- und Projektteam.
Hier geht es zu den Ausschreibungen.