Liebe Leserinnen und Leser,

einmal jährlich ist es soweit, der UN-Prüfer kommt zu den atmosfair Projekten. Meine Kollegin Maren Kügler und ich waren dafür in Nigeria und haben dabei mehr erlebt, als wir uns vorher vorstellen konnten. Über 15.000 Kocher haben unsere Partner vor Ort in diesem bevölkerungsreichsten Land Afrikas seit 2008 mit Hilfe Ihrer Klimaschutzbeiträge an atmosfair zu einem fast vollständig subventionierten Preis verkaufen können. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Ob das auch aus Klimaschutzsicht funktioniert, prüft der UN-Prüfer, der eine Stichprobe der Öfen suchen und in Betrieb finden muss. Keine leichte Aufgabe in einem Land ohne Straßenschilder. Wir haben nicht nur wegen der Hitze geschwitzt! Mehr unten in Auszügen, den ganzen Bericht als pdf zum Download.

Außerdem dabei: Was die Wikinger schon mit atmosfair zu tun hatten, Energiesparen an Schulen, und in eigener Sache: Wir suchen für unser Berliner Büro einen Vertriebsleiter.

Viel Spaß beim Lesen,

Dietrich Brockhagen
atmosfair gGmbH

P.S. Fragen, Anregungen und Kritik richten Sie bitte an: info@atmosfair.de.

Für eine Handvoll Öfen: Auf der Suche nach 67 Kochern in Nigeria.

Kaduna, Dezember 2012: 5 Tage und 4.000 Kilometer waren zwei atmosfair-Teams mit den Kocherverkäufern von DARE und Prüfern in dem westafrikanischen Land unterwegs. Ihr Ziel: 130 der 15.000 Kocher zu finden, die atmosfair in den letzten fünf Jahren in Nigeria verkauft hat. atmosfair-Geschäftsführer Dietrich Brockhagen berichtet eindringlich und sehr persönlich von einer beeindruckenden Reise.

„Es sind diese Augenblicke, in denen ich dann nicht mehr weiß, ob das jetzt gerade echt ist. Der kleine Junge steht vom Bürgersteig auf, oder vielmehr von einem Backstein im Straßenstaub, kramt in einer Tasche und drückt mir dann mein Handy in die Hand. Sein Blick irritiert mich, er schaut verächtlich. Ein Kontrollblick aufs Handy, dann sehe ich fragend seine Lehrerin an, oder vielmehr die junge Frau, die ich dafür halte. Sie übersetzt mir auf Englisch: Was für ein langweiliges Handy. Ohne Kamera. Ohne Apfel. Da hat der Junge mal einen Weißen vor sich, und dann so was.

Wir sind im Krankenhaus in Funtua. Unser Team mit Karunakar, dem UN-Prüfer aus Indien, hat auf seiner Kontrollliste 67 Öfen in Nordnigeria stehen, Nr. 12 in Funtua City, bei einem Arzt, der in diesem Krankenhaus arbeitet. Unser Fahrer fährt bis zur Einfahrt, dann gehen wir über den großen Innenplatz, und auf einmal sieht es ein bisschen aus wie in Europa: Glatte Fassaden, große Fensterscheiben, Menschen in Rollstühlen, Ärzte in weißen Kitteln, nur die Frauen in den bunten Kleidern und der viele Staub deuten auf Afrika. Und die Hitze.

Der Arzt kommt dann tatsächlich, nach gefühlten zwei Stunden Wartezeit und führt uns vom Klinikgelände in den Wohnbezirk Funtuas, und endlich: Nach drei Stunden Suche öffnet sich eine Wohnungstür im Erdgeschoss, direkt zur Strasse, und eine junge Frau berichtet uns, dass die Kocherbesitzerin und Tochter des Arztes mit dem Kocher vor zwei Wochen nach Kano gezogen sei. Na super. Die Kocherliste ist ja heute auch schon richtig viel kürzer geworden, da fehlen ja nur noch 55 und wir haben ja auch noch vier Tage Zeit. Also, inkl. heute und 14 Stunden Rückfahrt nach Abuja.

Je weiter wir in den Norden kommen, umso mehr beeindruckt mich das Land. Die Abstände zwischen den Städten werden größer, die Böden immer röter, und der Wind nimmt zu. Yahaya, der Chef von DARE, wo die Verifizierung und Reise gestern auf einer Farm bei Kaduna begann, hatte mir erzählt, dass ganz im Norden an der Grenze zum Niger der Wind aus dem Norden pfeift und der Sand aus der Luft ins Gesicht beißt. Immer seltener sieht man Bäume oder Wäldchen, und die untersten Äste sind abgeschnitten. Holz ist Lebensenergie. Was ich sonst nur in den Berichten der UN-Milleniumsziele zur Armutsbekämpfung gelesen habe, hier ist es greifbar.“

Der Prüfer bei der Arbeit. Selten sind es Männer,...
... meist die Frauen, die antworten.
Im Norden Nigerias, typische Haussiedlung.

Indien: Prüfer bestätigen Einsparungen von Biogasanlagen

Die Kleinbauern befüllen die Biogasanlagen u.a. mit dem Dung ihrer Kühe.

Karnataka, März 2013: Mehr als 5.500 kleine Biogasanlagen sorgen im indischen Bagepalli für eine klimafreundliche Versorgung von Haushalten mit Energie zum Kochen. Bereits zum dritten Mal und in Rekordtempo haben die Experten von Det Norske Veritas (DNV) die CO₂-Einsparungen überprüft und bei der UN beantragt, dass die mehr als 30.000 t offiziell bestätigt werden.

Mit jeder Biogasanlage wird weniger Holz zum Kochen geschlagen. Die Frauen, die in der Küche arbeiten, müssen nicht mehr wie früher den gefährlichen Rauch der offenen Feuerstellen einatmen und verbringen keine Zeit mehr auf der Suche nach Brennholz.

Wikinger Reisen mit integriertem atmosfair-Emissionsrechner

Website von Wikinger Reisen

Berlin, Februar 2013: Kunden von Wikinger Reisen können ab sofort bei ihrer Buchung die Flugemissionen direkt kompensieren. „Mit unseren Wander- und Radreisen sind wir von Natur aus verantwortungsbewusst. Für uns ist es nur konsequent, dabei das Klima nicht zu schädigen“, so Dagmar Kimmel, Geschäftsführerin von Wikinger Reisen. Mit dem integrierten CO₂-Rechner von atmosfair ist das nun in wenigen Klicks möglich. Das Klimaengagement ist nur ein Bestandteil des Nachhaltigkeitsprogramms von Wikinger Reisen: Im März 2013 wurde dem Reiseveranstalter nach erfolgreicher Prüfung das Nachhaltigkeitssiegel von TourCert verliehen.

CO₂-Kompensation bei Wikinger Reisen

atmosfair unterstützt junge Energiefachleute

Die Kindern lernen auch den Umgang mit Messgeräten.

Halle/Saale: Früh übt sich, wer verantwortungsvoll mit Energie und Klima umgehen will. atmosfair fördert deshalb das Projekt 50/50, bei dem Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Energieberatern nach Einsparmöglichkeiten in ihrer Schule suchen – wie hier in der Freien Schule Riesenklein in Halle an der Saale. Die Hälfte der eingesparten Kosten steht dabei der Schule direkt wieder zu Verfügung.

Informationen zum Projekt 50/50, Unterrichtsmaterial und Checklisten zum Energiesparen.

atmosfair sucht Leiter für Vertrieb

Berlin, April 2013: Für den Vertrieb an nationale und internationale Unternehmenskunden sucht atmosfair Unterstützung. Wir bieten Gestaltungsspielraum, Entwicklungschancen und die Möglichkeit, mit der eigenen Arbeit einen direkten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten!